„Gebt den Kindern das Kommando“

Dessau-Roßlau braucht hauptamtlichen Kinder und Jugendbeauftragen

Nein, ganz so einfach ist es nicht, wie es Herbert Grönemeyer 1986 in seinem Lied besang.  Doch aber fast genauso alt ist die Verpflichtung, die wir mit der Ratifizierung der UN-Kinderrechtskonvention 1990 eingegangen sind. Gesetzlich ist das Recht zwar noch nicht im Grundgesetz, jedoch im SGB VIII §8 Abs. 1 und 2 festgeschrieben:

„Kinder und Jugendliche sind entsprechend ihrem Entwicklungsstand an allen sie betreffenden Entscheidungen der öffentlichen Jugendhilfe zu beteiligen.“ 

Und genau das ist das Ziel, eine aktive Beteiligung der Jugendlichen an Planungs- und Entscheidungsprozessen in Dessau-Roßlau zu etablieren. Das sieht auch die Fraktion Die Linke und fordert die Verwaltung in einem Antrag auf, ein Partizipationskonzept zu erarbeiten. Diese Forderung ist überhaupt nicht neu und begleitet mich seit über 10 Jahren Ausschussarbeit. Meine Fraktion ist der Ansicht, dass wir für eine gelingende Partizipation eine entsprechende Stelle innerhalb der Verwaltung, mit einer Kümmerfunktion, brauchen. 

Eine Stelle mit Scharnierfunktion, um Entscheidungen mit jungen Menschen auf gleicher Augenhöhe auszuhandeln und in Entscheidungsprozesse einfließen zulassen. Alles andere wäre Alibi.

Daher schlagen wir im ersten Schritt vor, den ehrenamtlichen Kinder- und Jugendbeauftragten in eine hauptamtliche Stelle umzuwandeln. Wir sehen eine solche Stabsstelle als Grundvoraussetzung für eine gelingende und ehrliche Mitbestimmung von jungen Menschen in unserer Stadt. Wir wollen es nicht irgendwie, wir wollen das es gut wird mit „Kinder an die Macht“.