Stadtrat und Vorsitzender des Jugendhilfeausschuss in Dessau-Roßlau

Schnelle Hilfe

Veröffentlicht von GeorgeBastian am

Fernseher für das Frauenhaus

Quelle: MZ/SYLKE KAUFHOLD

Ein Beispiel schneller unkomplizierter Hilfe erlebte in dieser Woche das Dessauer Frauenhaus: Sie konnten im Fachgeschäft Elektro Peters einen neuen Fernseher für ihre Bewohnerinnen und deren Kinder in Empfang nehmen. Bastian George, Jugendhilfeausschussmitglied und Büroleiter im Regionalbüro der Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Landtag, Cornelia Lüddemann, hatte im Rahmen eines Rundgangs von Innenminister Holger Stahlknecht durch das Haus von dem Dilemma gehört, dass der in die Jahre gekommene Fernseher im Frauenhaus bei der jetzt vollzogenen Umstellung auf Digitalbetrieb streikte. Der Bildschirm blieb schwarz. Für einen Ersatzkauf fehlt der Einrichtung das Geld. „Das hat mich beschäftigt, denn ich finde, man muss eine so wichtige Einrichtung wie das Frauenhaus finanziell so ausstatten, dass auch solche Anschaffungen leistbar sind“, erklärt George, warum er sich spontan entschloss, auf Sponsorensuche für ein neues Fernsehgerät zu gehen.

Bei der Firma Peters musste er nicht lange argumentieren. „Das war für mich eine Herzensangelegenheit zu helfen“, berichtet Inhaberin Jacqueline Lange, die sofort bei ihrem Großhändler nachfragte. Ein passendes Gerät war schnell gefunden. Und mit Kerstin Schmidt von der Dessauer Unternehmerinnenrunde eine dritte Sponsorin für den Fernseher im Wert von 500 Euro. „Auch für mich war klar, dass ich hier helfe“, erzählt die Mitinhaberin der kieferorthopädischen Praxis. „Es geht um Frauen und Kinder, die in Not sind. Schlimm genug, dass das Frauenhaus finanziell so schlecht ausgestattet ist.“

„Wir sind überwältigt von dieser spontanen Hilfsaktion und freuen uns sehr“, sagt Karola Pech vom Vorstand des Trägervereins des Frauenhauses, dem Sozial-Kulturellen Frauenzentrum Dessau e.V.. Zwar hätten Land und Kommune ihre Finanzzuweisungen für Personal- und Betriebskosten des Hauses etwas erhöht, erklärt sie, „aber Investitionen müssen wir aus Eigenmitteln finanzieren, die wir kaum haben.“ Und derzeit sei ihre Kasse völlig leer, da im vorigen Jahr das Bad saniert werden musste. „Der Fußboden war durchgefault“, so Pech. 

Um das bezahlen zu können, hätten sie auf ein neues Dienstauto verzichtet und fahren ihr in die Jahre gekommenes Fahrzeug noch ein paar Jahre weiter. Und die nächste notwendige Investition ist schon absehbar: Die Heizung im Keller schwächelt sehr. 

22 Frauen und 13 Kinder hatten im vorigen Jahr im Frauenhaus Zuflucht gesucht. Etliche waren mehrere Monate im Haus. „Die Wohnungssuche ist schwieriger geworden, es gibt kaum kleine bezahlbare Wohnungen“, nennt Pech ein Problem. Insgesamt dauere es aber auch länger, bis sich die Frauen wieder stabilisiert hätten. „Die Problemlagen sind komplexer als noch vor ein paar Jahren.“ 

Karola Pech Trägerverein Frauenhaus


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